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Warum so ein Faden Geduldsfaden heißt

  • Autorenbild: Caireen
    Caireen
  • 4. Mai 2020
  • 2 Min. Lesezeit

Mein Mann sagt immer, das müsste ich am besten wissen, denn bis so ein Tuch entsteht, braucht man viel Geduld und mindestens ebenso viele Fäden. Einen typischen Arbeitstag gibt’s hier nicht, dafür nehme ich euch heute mit auf die Reise vom weißen Faden zur gefärbten Kette. Wie entsteht eigentlich so ein Caira Handwoven und wie ist das gerade so, wenn alle zu Hause sind? Ich lasse mal die abendlichen Stunden der Ideenfindung, Muster suchen, und Design Erstellung und die ganze weitere Vorplanung, wie Draw erstellen, Rechnung, Schreiben weg und starte direkt mit dem spannenden Teil.

Zuerst einmal wollen ja alle Fäden abgemessen werden. Für eine gefärbte Kette messe ich die Fäden meist in 2er oder 4er Gruppe auf meinem Schärbaum ab.

Dazu müssen die Fäden je nach gewünschter Gesamtlänge dann mehrmals um den Schärbaum gewickelt werden.


Somit habe ich am Ende dann lange Kettzöpfe. Entweder 2 Stück mit je 416 Fäden, oder 4 Stück mit je 208, wenn es eine längere Kette ist, da so lange Stränge aufgrund der vielen Umdrehungen dann nicht mehr im Ganzen auf den Schärbaum passen.


Mit etwas Glück schaffe ich es dann noch die passenden Farben anzumischen und bereitzustellen, bevor der große Hunger ausbricht und ich Mittagessen koche.

Geht euch das auch so? Ihr fangt etwas an, dreht euch gefühlt zweimal um und schon ist der ganze Vormittag vorbei und ihr habt gerade mal ein Bruchteil dessen geschafft, was ihr eigentlich geplant hattet?

Nach dem alle satt sind, die Küche wieder sauber ist und die Kinder eine vielversprechende langanhaltende Beschäftigung gefunden haben, kann es beim Färben weiter gehen. Zuerst wird die Kette ausgebreitet und ich kann Stückchenweise mit dem Auftragen der verschiedenen Farben anfangen.

Wenn eine "Tischlänge" voll ist, wird eine Schicht Folie darüber gelegt, damit die Stränge sich nicht berühren und die Farben vermischen und die nächste Bahn zum Färben ausgebreitet bis die gesamte Kette versorgt ist.

So vergehen schnell 4-5 Stunden, bis jeder Zentimeter zuverlässig mit Farbe versorgt ist.

Zuletzt müssen dann noch die Flaschen und Töpfchen wieder ausgewaschen werden, die Farben wieder weggestellt werden, die ich zuvor zur Auswahl der richtigen Farbe alle herausgeholt und im Badezimmer wild übereinander gestapelt hatte. Das Badezimmer wird zumindest von den gröbsten Farbflecken befreit und alles wieder so weit an Ort und Stelle gebracht, das es begehbar ist. Dann ist auch schon Abendprogramm-Essen-Gutnachtgeschichte-Kinder-ins-Bett-bring-Zeit, während der Tag dann irgendwie mit einem - Ich schlaf gleich mit ein - endet. Ich hoffe kleiner Einblick und aller erster Blogbeitrag in meinem Leben hat euch gefallen. Nächste Woche gehts dann weiter... Welche Schritte sind als nächstes nötig? Wie bändige ich die langen Stränge beim Auswaschen?

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